Veränderungen machen glücklich – aber welche?

Wann haben Sie das letzte Mal in Ihrem Leben etwas verändert? Und vor allen Dingen, was?
von Dr. Eva B. Müller

Zwei renommierte Forscher behaupten: Glücklich machen nur Veränderungen, die absichtlich passieren.
Die Glücksforscher Kenneth Sheldon and Sonja Lyubomirsky untersuchten Personen, in deren Leben sich erst kürzlich etwas verändert hatte. Die Veränderungen ließen sich in zwei unterschiedliche Kategorien aufgliedern: Umweltveränderungen, die wichtige Änderungen mit sich brachten (Umzug, ein Autokauf, eine Gehaltserhöhung) und absichtliche Veränderungen, die eine Eigeninitiative und Zielgerichtetheit ohne pekuniäre Belohnung erforderten (einem Club oder Verein beitreten, ein neues Hobby anfangen, einen neuen Berufsweg einschlagen). Bei beiden Gruppen stellten Lyubomirksy und Sheldon einen sofortigen Anstieg des Glücksempfindens fest – allerdings für eine Gruppe nur von kurzer Dauer. Die Gruppe deren Umwelt sich verändert hatte fiel innerhalb kürzester Zeit wieder auf den alten Level des Glücksempfindens zurück, wohingegen diejenigen, die sich für eine absichtliche Veränderung des Lebens entschieden hatten, weitaus länger und intensiver glücklich waren.

Worin lässt sich dieser Unterschied begründen?
Wenn wir eine schöne Erfahrung, wie beispielsweise ein neues Auto, tagtäglich genießen können, wird es irgendwann zu einer Selbstverständlichkeit und somit „normal“. Absichtliche Veränderungen in unserem Leben hingegen halten uns psychologisch und glücksmäßig gesehen auf Trab, da sich jeden Tag neue Herausforderungen stellen und wir uns jeden Tag neu anstrengen müssen, beispielsweise in unserer neuen Karriere oder auch in dem oft schwierigen Bestreben, den Fitnessclub mehrmals wöchentlich aufzusuchen.

Also denn, wenn Sie glücklicher leben möchten, hier der Tipp:
Planen Sie bewusst Veränderungen in Ihrem Leben – beginnen Sie ein neues Hobby, treten Sie einer Organisation oder einem Club bei, starten Sie ein Projekt, oder lernen Sie ganz einfach einmal neue Leute kennen….

Sheldon, K. M. & Lyubomirsky, S. (2007). Is it possible to become happier? (And if so, how?) Social and Personality Psychology Compass, 1, 129


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