Angst in der Arbeitswelt

Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, ist bei vielen größer als der Leidensdruck. Fehlzeiten der Mitarbeiter, Verlagerung der Entscheidungen auf externe Berater, Kündigungen und die Flucht in Alkohol- oder Medikamentenkonsum verursachen hohe Kosten. Es wird vermutet, dass der deutschen Wirtschaft durch Ängste der Beschäftigten mehr als 50 Milliarden Kosten jährlich entstehen.

Bei der Frage, warum sie sich behandeln ließen, gaben 63 Prozent der Befragten „Angst“ an. Nur „depressive Beschwerden“ wurden mit 85 Prozent häufiger genannt, gefolgt von „psychosomatischen Beschwerden“ (54 Prozent), Essstörungen (36 Prozent) und Suchtverhalten (14 Prozent). 24 Prozent nannten Suizidgedanken als Therapiegrund.

Angst ist bis zu einem gewissen Ausmaß gesund; sie dient der eigenen Vorsicht. Wenn die Angst aber wächst und durch sie das alltägliche Leben beeinträchtigt wird, sollten sich Betroffene professionelle Hilfe suchen. Denn der Versuch, furchteinflößende Situationen zu vermeiden, führe zu Rückzug und Verzicht.

“Wer an einer Löwenphobie leidet, kann bei uns damit leben. Wer aber Angst vor Hunden hat, wird im Alltag Schwierigkeiten haben.“ Ständige Angst oder sogar Panikattacken im Verborgenen zu bewältigen, sei der falsche Weg. „Angst führt zu psychischen Problemen und kann auf Dauer auch körperliche Beschwerden hervorrufen.“

Motivation fördert die Leistungsfähigkeit und führt zur Zufriedenheit beim Mitarbeiter. Aber die Belastungsfähigkeit vermindert sich im Laufe der Jahre und was in jungen Jahren noch als „leicht“ verstanden wurde verändert immer öfters zu „Problemchen“; aus diesen werden Probleme und zu schlechter Letzt zu einem angeblich immer stärker werdenden beruflichen Leistungsdruck, der bei Arbeitnehmern zu Angst vor dem Versagen, zu Burn-out und zur Arbeitsunfähigkeit führen kann.


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